Die stoffliche Recyclingquote von Kunststoffen liegt in Österreich derzeit bei nur etwa 25%, da nur solche Kunststoffabfälle einem werkstofflichen Re- cycling zugeführt werden können, die schon als Abfall möglichst sortenrein und sauber anfallen. Eine signifikante Erhöhung des stofflichen Recyclings kann in einer Prozess- kette durch eine Kombination aus nasser mechanischer Aufbereitung und thermochemischer Konversion gelin- gen. In der nassen mechanischen Aufbereitung werden Polyolefine und Polystyrol aus unterschiedlichen Abfall- fraktionen angereichert, die als Aufgabematerial für eine lösemittelbasierte, thermische Depolymerisation einge- setzt werden. In dieser werden durch rein thermisches Cracken petrochemische Zwischenprodukte (z.B. kurz- und langkettige Kohlenwasserstoffe, Aromaten, Paraffine) er- zeugt,dieangeeigneterStelleineinekonventionelleRohöl- Raffinerie eingespeist und dort zu verwertbaren Produkten aufbereitet werden können. Auf diese Weise gelingt die Schließung des Stoffkreislaufes besonders wirtschaftlich. Sowohl nasse mechanische Aufbereitung als auch ther- mochemische Depolymerisation sind im Labormaßstab erprobt und werden derzeit in den Pilotmaßstab überführt.
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Lehner, M., Bauer, M., & Hofer, W. (2016). Prozesskette zum stofflichen Recycling von Kunststoffabfällen. BHM Berg- Und Hüttenmännische Monatshefte, 161(6), 246–251. https://doi.org/10.1007/s00501-016-0482-6
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