M. Hoskins sowie George M. Findlay und F. O. MacCallum entdeckten 1935 das Phänomen der Interferenz: Versuchstiere, die mit avirulenten Gelbfieberviren inokuliert wurden, erwiesen sich in den folgenden 24 Stunden vor Infektionen mit dem Wildtypvirus geschützt. Die Ursache der Interferenz blieb lange Zeit unklar, bis 1957 Alick Isaacs und Jean Lindenmann in infizierten, bebrüteten Hühnereiern die Substanz Interferon nachweisen konnten. Anfangs nahm man an, dass der durch Interferon vermittelte Abwehrmechanismus gegen „Fremdnucleinsäuren“ gerichtet sei, da sich Interferon durch die doppelsträngige RNA der Reoviren effektiv induzieren ließ. Seine Wirkungsweise war jedoch nicht sehr selektiv. Es zeigte sich bald, dass auch nichtinfizierte Zellen von Interferon beeinflusst werden und bei Verabreichung der Substanz an Tiere schwere Nebenwirkungen auftreten können. Zudem wurde klar, dass es im Organismus eine Basiskonzentration an Interferonen gibt, die physiologisch ist und durch häufige Virusinfektionen aufrechterhalten bleibt.
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Modrow, S., Falke, D., Truyen, U., & Schätzl, H. (2010). Cytokine, Chemokine und Interferone. In Molekulare Virologie (pp. 75–89). Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2241-5_8
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