Die Bundestagswahl 2009 markiert auf Bundesebene den Übergang vom altbekannten westdeutschen Vierparteien- zum neuen, nunmehr gesamtdeutschen Fünfparteiensystem. Zum ersten Mal überspringt die bisherige ostdeutsche Linkspartei Die Linke (vormals PDS) bei Bundestagswahlen auch im Westen die Fünfprozent-Hürde und erreicht in den westdeutschen Bundesländern einen Stimmenanteil von 8,3 Prozent. Ähnlich wie die Bundestagswahl 1983, in deren Folge sich durch den Bundestagseinzug der neuen Partei Die Grünen das bipolare Vierparteiensystem herausgebildete hat, kann auch die Bundestagswahl 2009 als „critical election“, als Übergangswahl zu einer neuen Epoche in der Entwicklung des deutschen Parteiensystems angesehen werden.
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Eith, U. (2010). Volksparteien unter Druck. In Die Bundestagswahl 2009 (pp. 117–129). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92494-6_6
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