Auseinandersetzungen um die Hintergründe und die Bedeutung des sog. Halswirbelsäulen (HWS)-Schleudertraumas konzentrieren sich häufig auf die Frage, inwieweit sich an der HWS oder im Hirnstamm und Rückenmark organische Schädigungen finden lassen, die die Beschwerden des Betroffenen ausreichend erklären. Immer wieder findet sich ein regelrechter Streit der Experten: wo der eine mit speziellen Methoden bedrohliche Befunde und zwingende Indikationen zu operativen Interventionen sieht, finder der andere nur Normalbefunde. Der als pathologisch interpretierte Befund gilt mehr oder weniger explizit als Nachweis, dass die Beschwerden legitim und entschädigungswürdig sind, die Interpretation als Normalbefund oder unwesentliche Bagatelle dagegen wird verstanden als Nachweis, dass sich der Patient die Beschwerden einbilde oder gar simuliere.
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Henningsen, P. (2008). Das sog. HWS-Schleudertrauma als somatoforme Störung. In Beschleunigungsverletzung der Halswirbelsäule (pp. 292–295). Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1838-4_38
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