Seitdem die sozialen Bewegungen auf die Risiken und Folgen der Umweltzerstörung aufmerksam gemacht haben, sind für die Soziologie neue Herausforderungen erwachsen: Ihre Analysen müssen nicht nur in der Lage sein, innere gesellschaftliche Verhältnisse zu erläutern, sondern sie müssen auch die Einwirkungen der Gesellschaft auf die natürliche Umwelt analysieren können. Inzwischen ist die soziologische Forschung, die sich mit Umweltfragen befasst, kaum mehr zu überschauen (siehe u.a. Diekmann/Jaeger 1996; Redclift/Woodgate 2000; Dunlap/Buttel 2002). Allerdings ist die soziologische Beschreibung der Umweltfrage in unserer Gesellschaft nicht die einzige. Die prominenteste Beschreibung von Umweltrisiken liefern vielmehr die Massenmedien. Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Umweltproblemen und damit auch der spezifischen Frage des „Klimawandels verdankt sich in hohem Maße massenmedialen Erzählungen. Sie fokussieren gesellschaftliche Ängste und Sorgen bezüglich der Umwelt auf ein bestimmtes Thema. Sie entwerfen Szenarien, die Anlass für Diskussionen oder sogar Streit sein können, die aber grundsätzlich nicht ignoriert werden können. TS - EndNote
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Besio, C., & Pronzini, A. (2010). Unruhe und Stabilität als Form der massenmedialen Kommunikation über Klimawandel. In Der Klimawandel (pp. 283–299). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92258-4_16
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