Das perioperative Management von Patienten mit pulmonaler Hypertonie erfordert von den behandelnden Anästhesisten fundierte Kenntnisse über die zugrunde liegenden Ursachen, die Pathophysiologie, den Einfluss anästhesiologischer und chirurgischer Maßnahmen wie z. B. die mechanische Beatmung sowie intraoperative Behandlungsoptionen. In der präoperativen Vorbereitung gilt es, alle vorliegenden Befunde zu evaluieren, die Belastbarkeit des Patienten zu erheben und die bestehende Dauermedikation zu kennen. Die Basis für einen sicheren intraoperativen Verlauf stellt die Vermeidung einer pulmonalarteriellen Druckerhöhung und Rechtsherzdysfunktion dar. Hierbei gilt es Hypoxie, Hyperkapnie, Azidose, Hypothermie, Stress und eine koronare Hypoperfusion zu verhindern. Bei einem Anstieg des pulmonalarteriellen Drucks können sowohl inhalative, selektive pulmonale Vasodilatatoren, wie Stickstoffmonoxid oder Prostazykline, als auch intravenös Phosphodiesterase-3-Inhibitoren und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren eingesetzt werden. Bei einer rechtsventrikulären Dysfunktion oder Dekompensation sollte mittels inotroper Substanzen und Inodilatoren die Herzfunktion unterstützt werden. Abhängig vom Ausmaß der Operation und dem Schweregrad der pulmonalen Hypertonie erfordert die postoperative Betreuung vor allem Expertise und Strukturen, die ein kontinuierliches Monitoring zulassen.
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Hötzel, A., & Loop, T. (2019). Pulmonale Hypertonie: anästhesiologisches Management. AINS - Anästhesiologie · Intensivmedizin · Notfallmedizin · Schmerztherapie, 54(05), 334–346. https://doi.org/10.1055/a-0668-4653
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