Spanabhebende und sonstige Bearbeitungsverfahren

  • Zwicker U
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Die spanabhebende, chemische und sonstige Bearbeitung von Titan und Titanlegierungen kann in fast allen Fällen nach denselben Bearbei-tungsverfahren erfolgen wie bei anderen .Metallen und Legierungen. Die Formgebung der Werkzeuge, die Schnittgeschwindigkeit und die Tiefe der Spanabnahme muß aber häufig wegen der Neigung des Titans, an den Werkzeugen zu haften und dadurch zu einem verstärkten Verschwei-ßen und Fressen zu führen, geändert werden. Die geringe Wärmeleit-fähigkeit des Titans und der geringe Kontakt, der sich zwischen der Schneide und dem ablaufenden Span bildet, führen ferner dazu, daß die Schneide stärker überhitzt wird als bei der Bearbeitung vieler anderer Werkstoffe. Bei Titan technischer Reinheit und insbesondere bei den Titanlegierungen ist deshalb eine niedrige Schnittgeschwindigkeit, die von der Werkstoffoberfläche und dem Wärmebehandlungszustand des zu bearbeitenden Teiles, dem Werkstoff des Werkzeuges, den Schnitt-bedingungen und der geforderten Oberflächengüte des bearbeiteten Zu-standes abhängt, und bei Titan technischer Reinheit etwa zwischen 5 und 125 mJmin und bei Titanlegierungen zwischen 1 und 90 mJmin liegt, erforderlich. Die Schnittgeschwindigkeit ist bei Schnelldrehstählen um ein Mehrfaches geringer als bei der Verwendung von Werkzeugen aus Hartmetall, bei denen sich titankarbidfreie Sorten mit möglichst hohem Wolframkarbidgehalt (DIN-Normbezeichnung K 20 und K 30) bewährt haben [868, F 14, 0 48d, K 70c]. a-Legierungen lassen sich meist besser bearbeiten als ß-Legierungen [Z 1 e]. Die durch die geringere Schnitt-geschwindigkeit verminderte Volumenabtragung kann meist durch eine größere Spantiefe wieder ausgeglichen werden. Die größere Schnittiefe und langsame Schnittgeschwindigkeit verursacht einen Span mit klei-nerer Oberfläche und niedrigerer Temperatur, so daß mit einer gerin-geren Sauerstoffaufnahme zu rechnen ist als bei Spänen, die mit hoher Schnittgeschwindigkeit hergestellt werden und die eine größere Ober-fläche besitzen. Durch geeignete Kühlmittel kann die gute Standzeit der Werkzeuge aus Schnelldrehstahl weiter erhöht werden. Wegen der Neigung zum Fressen müssen die Werkzeuge besonders glatt und sorgfältig bearbeitet sein, damit keine zu große Reibung an der Oberfläche der Schneid-kanten entsteht. Infolge des ungleichmäßigen Spanablaufes ist mit einer starken Vibration zu rechnen, weshalb die Teile fest eingespannt sein müssen und gut dimensionierte Maschinen zweckmäßig sind, die die not-wendige Steifheit des Werkzeuges und einen ruhigen Ablauf des Be

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Zwicker, U. (1974). Spanabhebende und sonstige Bearbeitungsverfahren. In Titan und Titanlegierungen (pp. 490–505). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80587-5_19

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