Adoleszenz - Migration - Bildung

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Mit diesen Sätzen beginnt Lena Goreliks Roman „Meine weißen Nächte“, der aus der Ich-Perspektive die Erfahrungen einer jungen Frau beschreibt, die im Alter von elf Jahren zusammen mit ihrer Familie aus Russland nach Deutschland gekommen ist, mittlerweile 23 Jahre alt ist, in München studiert und einen deutschen Freund hat. Den Beginn des Romans bildet eine Abschiedsszene: die Ausreise aus Russland, die von der Protagonistin als „Abschied für immer“ erlebt wird. Zugleich schwingt in der „Aufregung“ des Abschiednehmens etwas von der Aufbruchstimmung mit, die mit der Ausreise verbunden ist. Ähnliches gilt für einen anderen Abschied, von dem in diesem Roman die Rede ist — den Abschied von der Kindheit, der ja ebenfalls ein Aufbruch ist, weil er bedeutet, nicht mehr „die Kleine“ zu sein, die noch keine Partys bekommt. Es ist dieser doppelte und auf komplexe Weise miteinander verknüpfte Abschied, der Goreliks Roman im Kontext der Frage nach dem Zusammenhang von Adoleszenz, Migration und Bildung interessant macht. Welche Bedeutung, so wird im Folgenden gefragt, kommt der wechselseitigen Überlagerung oder Verschränkung von Adoleszenz- und Migrationserfahrungen im Blick auf Bildungsprozesse Heranwachsender zu, die wie die Ich-Erzählerin dieses Romans beide Arten von Abschied bzw. Aufbruch gleichzeitig erleben?

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Adoleszenz - Migration - Bildung. (2006). Adoleszenz - Migration - Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90332-3

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