Bei der primären Prävention hängt die Indikation zur medikamentösen Lipidsenkung von der Einschätzung des kardiovaskulären Risikos und dem LDL-Cholesterinwert ab. P Die Behandlung mit Statinen ist für die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen erwiesenermassen wirksam, speziell bei Patienten mit hohem Risiko. Weniger eindeutig ist die Evidenz für die Wirksamkeit einer medikamentösen Lipidsenkung bei Patienten mit mässigem und vor allem geringem Risiko, für die nur wenige randomisierte kontrollierte Studien vorliegen. P Bei der Beratung von Patienten mit geringem Risiko geht es in erster Linie um die Motivation für eine gesunde Lebensweise. P Auch an mögliche Ursachen sekundärer Formen von Dyslipidämie ist zu denken; durch deren Behandlung lässt sich das Lipidprofil u.U. verbessern. P Die Behandlung mit Statinen ist sicher; am häufigsten sind muskuläre und hepatische Nebenwirkungen. In bestimmten Situationen, wie bei Medikamenteninteraktionen, ist spezielle Vorsicht geboten. P Zu Kombinationstherapien verfügen wir verglichen mit Statinen allein über weniger gesicherte Daten betr. Wirksamkeit in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen sowie Sicherheit. P Häufigste familiäre Dyslipidämien sind die familiäre Hypercholesterinämie und die familiäre kombinierte Hyperlipidämie. Es ist wichtig, diese Fälle zu identifizieren, da deren Behandlung sich von derjenigen bei gewöhnlichen Formen unterscheidet.
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Rodondi, N., Gencer, B., Collet, T., & Battegay, E. (2011). Ab welchem Cholesterinwert soll in der Schweiz eine Behandlung erfolgen? Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum, 11(27). https://doi.org/10.4414/smf.2011.07559
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