Der Beitrag gibt eine Übersicht zur 1970 im Public Opinion Quartely durch Tichenor, Donohue und Olien, die sog. Minnesota-Forschergruppe, erstmals formulierten Wissenskluft-Hypothese, welche heute zu den wichtigen Paradigmen der neueren Wirkungsforschung zählt. Sie postuliert, dass wenn der Informationszufluss von Massenmedien in ein Sozialsystem anwächst, die Bevölkerungssegmente mit höherem sozioökonomischem Status zu einer rascheren Aneignung dieser Information tendieren als die statusniedrigeren Segmente, sodass die Wissenskluft zwischen diesen Segmenten tendenziell zu- statt abnimmt. Der Journal-Artikel begründete eine umfangreiche und bis heute nicht nachlassende empirische Forschungstradition, in der die ursprüngliche Wissenskluft-Hypothese sowohl theoretisch weiterentwickelt als auch empirisch breit abgestützt und bezüglich moderierender Drittfaktoren ausdifferenziert wurde.
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Bonfadelli, H. (2016). Mass Media Flow and Differential Growth in Knowledge. In Schlüsselwerke der Medienwirkungsforschung (pp. 109–120). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09923-7_10
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