{\glqq}Die Informationsgesellschaft kann insofern als Mediengesellschaft konzeptualisiert werden, in der Organisation und Komponenten selbstorganisierender Systeme sowie soziale System untereinander zunehmend {ü}ber Informationsangebote gekoppelt werden, die von eigenst{ä}ndigen Medienteilsystemen produziert und distribuiert werden. Das Mediensystem operiert dabei mit wachsender Autononmisierung von anderen gesellschaftlichen Subsystemen selbstreferentiell.{\grqq} Das bedeutet auch, dass die {ü}brigen Subsysteme die Spielregeln der Medien akzeptieren m{ü}ssen. Dabei sind nicht nur Angebote der Massenkommunikation zu betrachten, sondern auch der individualisierten Kommunikation. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit, 577)Durch diesen Wandel der Medien werden Fragen nach der Verteilung und Verf{ü}gbarkeit von Informationen in der Informationsgesellschaft wichtiger.Durch wachsende Differenzierung innerhalb des Mediensystems verringert sich die Integrationsleistung. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit 578)Neuartige technologische Infrastrukturen formen die Konturen der Informationsgesellschaft in besonderer Weise. Ihre Dynamik gr{ü}ndet insgesamt jedoch auf vielf{ä}ltigeren Prozessen der Selbstorganisation sozialer Systeme -- insbesondere auch im Mediensystem, das als {\glqq}Kommunikationsdienstleister{\grqq} die Genese der Informationsgesellschaft als Mediengesellschaft entscheidend mitgestaltet hat und reflexiv wiederum von gesellschaftlichen Transformationsprozessen betroffen ist.Drei Basistrends bestimmen diese Entwicklung: Kommerzialisierung, Internationalisierung, Individualisierung der Medienkommunikation.Kommerzialisierung bezeichnet einen Prozess, in dem soziale Systeme sich zunehmend nach {ö}konomischen Regeln marktwirtschaftlicher Gesellschaftenn organisieren. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit 581)Folgen der Kommerzialisierung ist auch ein Trend hin zur Unterhaltung. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit 582)Zu den zwei Funktionen Information und Unterhaltung tritt als journalistische Funktion zunehmend das der Orientierung. Information wird damit durch Gebrauchs- und Handlungswissen abgel{ö}st. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit 585)Als n{ö}tig erachtet wird auch ein Wandel von Ressorteinteilungen und zunehmender Projektberichterstattung. (L{ö}ffelholz, Wirklichkeit 586)
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Löffelholz, M., & Altmeppen, K.-D. (1994). Kommunikation in der Informationsgesellschaft. In Die Wirklichkeit der Medien (pp. 570–591). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09784-6_25
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