Die Hauptaufgabe der Verkehrsunternehmen in den ersten Nachkriegsjahren war die Reparatur der Verkehrsinfrastruktur. Daneben waren ungewöhnlich viele Reisendenströme zu bewältigen: Kriegsheimkehrer, Vertriebene, ausländische Zwangsarbeiter, Menschen auf ″Hamsterfahrten″. (Private) Kraftfahrunternehmen waren im öffentlichen Personenverkehr wegen Materialmangels kaum im Einsatz. Die Politik (der Siegermächte) diskutierte über die Zukunft der Bahn: Staatsbahn, Privatbahn, gesamtdeutsche Bahn, Bahnen der einzelnen Besatzungszonen. Am Ende der ersten Nachkriegsjahre hatte sich ein westdeutscher und ein ostdeutscher Staat gebildet. Im westdeutschen Staat galten Grundsätze der Marktwirtschaft, eine Wiederherstellung der kriegszerstörten Verkehrsinfrastruktur gelang relativ schnell. Der ostdeutsche Staat litt jahrzehntelang an der Ausplünderung durch die Siegermacht Sowjetunion und das herrschende Prinzip ″Planwirtschaft″.
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Reinhardt, W. (2015). Öffentlicher Personenverkehr im zerstörten Nachkriegsdeutschland. In Geschichte des Öffentlichen Personenverkehrs von den Anfängen bis 2014 (pp. 453–481). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06628-4_10
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