Die These von der Krise des Journalismus wird inflationär diskutiert, entzieht sich jedoch oberflächlichen Erklärungen und einfachen Lösungsvorschlägen: Zu dynamisch und teils widersprüchlich sind die ihr zugrundeliegenden Entwick- lungen, zu unterschiedlich die Auswirkungen für verschiedene Marktteilnehmer. Konsolidierungstendenzen im Medienbereich lassen sich nicht erst seit Aufkom- men des Internets beobachten. Doch stehen Google, Facebook und Apple stell- verstretend für grundlegende Umwälzungen, die journalistische Akteure weltweit unter massiven Anpassungsdruck setzen. Neue Strukturen entstehen, die Chan- cen, Risiken und Nebenwirkungen bereithalten. Diese sind nicht nur ökonomi- scher Natur. Letztlich geht es um die Strukturen gesellschaftlicher Selbstverstän- digung und somit um die Funktionsfähigkeit von Öffentlichkeit – der kommunika- tiven Infrastruktur unserer Demokratie.
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Novy, L. (2013). Vorwärts (n)immer? Normalität, Normativität und die Krise des Journalismus. In Journalismus in der digitalen Moderne (pp. 17–32). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01144-4_2
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