Wie die jüngsten Entwicklungen, etwa die Bemühungen zum Erstellen von „Good Practices“ durch die Weltbank oder der Entwurf der OECD zum Verbraucherschutz bei Finanzierungsgeschäften, zeigen, gehört die Regulierung des Verbraucherkreditsektors mittlerweile (in bescheidenem Umfang) zur internationalen Wirtschaftsregulierung. Der folgende Beitrag geht der Frage nach, ob es überhaupt ein gemeinsames internationales Verständnis für das Institut des Verbraucherkredits in der Wirtschaft gibt. Untersucht werden verschiedene Zugänge, etwa das Lebenszyklusmodell, ein Phänomen, das den Verbraucherkredit als Einkommensersatz sieht, sowie die Verhaltensökonomik. Ausgehend von der herrschenden Uneinigkeit über die optimale Rolle des Verbraucherkredits spricht sich der Beitrag für einen effektiven politischen Dialog bei der Regulierung von Verbraucherkrediten aus und beleuchtet die regulative Entwicklung auch aus volkswirtschaftlicher Sicht. Dem Vorschlag der Bildung einer internationalen Informationsagentur, die die Maßstäbe für Verbraucherkreditregulierung setzen und diese auch begleiten und überwachen soll, könnte – entsprechenden Input von Verbraucherseite vorausgesetzt – eine nützliche Innovation darstellen. Der Beitrag beschäftigt sich auch kurz mit den neuen Regulierungsbehörden, die sich nach der Finanzkrise entwickelt haben und streicht hervor, warum es unerlässlich ist, auch Vorschriften für Überschuldung und Verbraucherinsolvenz als Teile der Grundstruktur für die Regulierung des Verbraucherkreditmarkts zu sehen.
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Ramsay, I. (2012). Consumer credit regulation after the fall: international dimensions. Zeitschrift Für Europäisches Unternehmens- Und Verbraucherrecht, 1(1), 24–34. https://doi.org/10.1007/s13590-011-0001-7