Der Behandlungserfolg implantatassoziierter Infektionen ist in hohem Maße von einer angemessenen Diagnostik abhängig. Insbesondere „low-grade“-Infektionen präsentieren sich oft mit wenig ausgeprägten und unspezifischen klinischen Symptomen und erfordern deshalb eine optimierte diagnostische Aufarbeitung. Für die Diagnosestellung werden Anamnese, klinische Zeichen, Laborparameter, bildgebende Verfahren sowie histologische und mikrobiologische Untersuchungen herangezogen. Mikroorganismen bilden auf Implantatoberflächen einen Biofilm aus amorpher Polymermatrix, in der die Bakterien eingebettet sind. Dies erschwert den Nachweis der verursachenden Erreger mit konventionellen mikrobiologischen Methoden. Mittels Sonikation können Biofilme durch Ultraschallwellen von Oberflächen abgelöst und die resultierende Sonikationsflüssigkeit anschließend mikrobiologisch analysiert werden. Mit diesem Verfahren gelingt die Erregeridentifikation bei implantatassoziierten Infektionen deutlich häufiger und ermöglicht somit eine gezielte Antibiotikatherapie.
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Feihl, S., Trampuz, A., & Renz, N. (2017). Diagnostik implantatassoziierter Infektionen und Stellenwert der Sonikation. OP-JOURNAL, 33(02), 102–106. https://doi.org/10.1055/s-0043-102261
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