Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitatsstorung (ADHS) ist klinisch durch die Symptome Impulsivitat, motorische Uberaktivitat und Aufmerksamkeitsstorungen gekennzeichnet. Als weiterer charakterisierender Symptomkomplex gilt emotionale Dysregulation im Sinne von emotionalem Overarousal, Stimmungsschwankungen und verminderter Affektkontrolle. Die Storung geht mit einer Vielzahl von Beeintrachtigungen in verschiedenen Lebensbereichen einher wie interpersonelle Beziehungen, Ausbildung und Berufsausubung sowie Teilnahme am Strasenverkehr. Die Pravalenz im Erwachsenenalter liegt bei ca. 2,5 %. Aktuelle Befunde zur Atiologie sprechen dafur, dass bei der Storungsentstehung genetische und Umweltfaktoren beteiligt sind. Obwohl lange Veranderungen der dopaminergen Neurotransmission im Vordergrund des Forschungsinteresses standen, weisen neuere Befunde daraufhin, dass der ADHS eine neuronale Entwicklungsstorung mit Veranderungen der neuronalen Gehirnreifung zugrunde liegt. Die Behandlung erfolgt multimodal mit Pharmakotherapie, Psychoedukation, storungsorierter Psychotherapie und sozialpsychiatrischen Interventionen.
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Sobanski, E., Alm, B., & Thome, J. (2017). Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter. In Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie (pp. 2585–2621). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49295-6_85
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