Zunächst werden die Probleme der konventionellen Schmerztherapie dargestellt und die Notwendigkeit einer interdisziplinären Behandlung begründet. Dabei wird auf die Frage eingegangen, ob psychologische Interventionen grundsätzlich erst nach erfolglosen medizinischen Therapieversuchen indiziert sind bzw. unter welchen Bedingungen ihr Einsatz überhaupt sinnvoll ist. Das Problem der Motivation der Patienten für eine psychologische Therapie, die oft durch besondere Zielkonflikte negativ beeinflusst wird, wird besonders beleuchtet. Das breite Spektrum der Ziele der Schmerztherapie wird ausführlich erläutert. Verschiedene Behandlungsverfahren, Settings und Rahmenbedingungen, unter denen Schmerztherapie stattfindet, werden diskutiert und der Status der Schmerzbehandlung in Deutschland dargestellt. Die Befundlage zur Wirksamkeit interdisziplinärer Therapie, in der psychologische Interventionen einen hohen Stellenwert einnehmen, wird einschließlich der Kosten-Nutzen-Aspekte erläutert. Die Frage, ob und welche prognostische Faktoren des Therapieerfolg s identifiziert werden konnten, die zur differenziellen Indikationsstellung bzw. für bestimmte Behandlungsentscheidungen herangezogen werden könnten, wird diskutiert. Zum Schluss wird ein Ausblick auf die weitere Entwicklung der psychologischen Schmerztherapie gegeben.
CITATION STYLE
Kröner-Herwig, B., & Frettlöh, J. (2011). Behandlung chronischer Schmerzsyndrom e: Plädoyer für einen interdisziplinären Therapieansatz. In Schmerzpsychotherapie (pp. 541–563). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-12783-0_29
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.