Zwischen 3,3 und 4,5{\thinspace}% aller Patienten erwerben in Deutschland während ihres Krankenhausaufenthalts eine nosokomiale Infektion (Piening 2012). Knapp ein Fünftel aller nosokomialen Infektionen werden bei Intensivpatienten beobachtet. Die häufigsten Infektionen sind postoperative Wundinfektionen (24,7{\thinspace}%), Harnwegsinfektion (22,4{\thinspace}%), und untere Atemweginfektionen (21,5{\thinspace}%) gefolgt von Clostridium-difficile-Infektionen (CDAD, 6,6{\thinspace}%) und primärer Sepsis (6,0{\thinspace}%) (Piening 2012). Nosokomiale Infektionen resultieren in Zusatzkosten durch eine Verlängerung der Krankenhausverweildauer und zusätzliche diagnostische und therapeutische Interventionen. Darüber hinaus können sie zu einer längerfristigen Arbeitsunfähigkeit und steigenden Antibiotikaresistenzen führen. Während deutsche Krankenhäuser zumindest einen Teil der entstehenden Zusatzkosten durch eine entsprechende Kodierung und damit Vergütung abdecken können (Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) et al. 2004), sind Krankenkassen und Gesellschaft mit erheblichen Zusatzkosten konfrontiert. All dies misst Infektionskontrollprogrammen eine hohe Bedeutung zu.
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Dietrich, E. S., Felder, S., & Kaier, K. (2018). Kosten nosokomialer Infektionen. In Praktische Krankenhaushygiene und Umweltschutz (pp. 335–346). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-40600-3_22
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