Ideologiekritik

  • Rehmann J
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Im Vergleich zu anderen Methoden spielt die Ideologiekritik in gängigen Einführungen in die Ideengeschichte keine Rolle (vgl. etwa Stollberg-Rilinger 2010; Beckstein und Weber 2014). Das hat mehrere Gründe: Die Idee der Ideologiekritik ist eng mit der marxistischen Tradition des »historischen Materialismus« verbunden, die annimmt, dass Entwicklungen von Überzeugungssystemen primär durch Veränderungen der sozialökonomischen Umstände erklärt werden müssen. Es ist daher nicht erstaunlich, dass aus einer solchen Perspektive oft die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte den Vorrang erhielt (für den deutschen Kontext vgl. Stollberg-Rilinger 2010, 18). Für die Ideengeschichtsforschung scheint die Methode der Ideologiekritik auch unabhängig davon unüblich, scheint sie doch die Beschäftigung mit den Texten selbst zugunsten einer »hinter« ihnen zu entdeckenden Funktion zu verdrängen (Freeden 1996, 1). Auch wenn der Begriff der Ideologie in einem weiteren Sinne immer wieder durch Ansätze der Ideengeschichte aufgenommen wird, spielen die gängigen systematischen marxistischen Analysen von Ideologie daher nur selten eine Rolle. Einzelne ideologiekritische Argumentationsformen hingegen lassen sich auch in vielen nicht-explizit ideologiekritischen Ansätzen finden. TS - RIS

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Rehmann, J. (2016). Ideologiekritik. In Handbuch Kritische Theorie (pp. 1–38). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12707-7_38-1

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