Zusammenfassung Die Ruptur des vorderen Kreuzbands (VKB) stellt eine schwere Kniegelenkverletzung mit hohen Behandlungs- und Folgekosten dar. Ein oft in den Hintergrund tretender Aspekt ihrer Therapie ist das korrekte zeitliche Management, das jedoch das Behandlungsergebnis unmittelbar beeinflusst. Laut Literatur sollte die chirurgische Therapie isolierter VKB-Verletzungen mittels Ersatzplastik im Intervall nach Abschwellen bei reizfreiem Kniegelenk mit freier Beweglichkeit erfolgen. In Ausnahmefällen ist u. E. auch eine unfallzeitpunktnahe Versorgung innerhalb der ersten 2 Tage nach dem Trauma möglich. Typischerweise bestehen Begleitverletzungen. Basisnahe Meniskusverletzungen erfordern ein zeitnahes operatives Handeln, parallel bestehende Seitenbandverletzungen sollten konsequent konservativ behandelt, Verletzungen des Knorpels und subchondralen Knochens bereits in der Akutphase mitberücksichtigt werden. Eine Besonderheit stellen Kombinationsverletzungen aus vorderem und hinterem Kreuzband dar, die therapeutisch und diagnostisch anspruchsvoll sind. Es wird das Vorgehen bei isolierten VKB-Rupturen und den typischen Begleitverletzungen dargestellt. Nur unter Berücksichtigung Letzterer lassen sich zuverlässig gute Ergebnisse auch bei schwierigen Konstellationen erreichen.
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Niemeyer, P., Köstler, W., & Südkamp, N. P. (2008). Isolierte und kombinierte Verletzungen des vorderen Kreuzbands. Trauma Und Berufskrankheit, 10(S3), 370–377. https://doi.org/10.1007/s10039-007-1344-y
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