Die Förderung von kritischem Denken in der Hochschullehre wird seit einiger Zeit wieder stärker gesellschaftlich gefordert. Das zeigt sich beispielsweise auch an Beschlusspapieren aus der Bildungspolitik, die vorgeben, was Hochschullehre leisten soll. In der 2017 überarbeiteten und neu ausgerichteten Fassung des Qualifikationsrahmens für deutsche Hochschulabschlüsse (KMK, 2017) wurden beispielsweise bestimmte Haltungen und Fertigkeiten im kritischen Denken, wie z.B. erkenntnistheoretische und ethische Reflexionsfähigkeit, als Zielgrößen von Lehre aufgewertet. Dabei bleibt jedoch oftmals unbestimmt, was kritisches Denken konkret ausmacht und wie es sich fördern lässt. In dem vorliegenden Beitrag wird der Versuch unternommen zu zeigen, was kritisches Denken konzeptionell beinhaltet und wie es in der Lehre gefördert werden kann. Folgende sechs Handlungsschritte haben sich dabei als wirksam für Lehrende erwiesen (Jahn 2012a):1.Eigenes Konzept kritischen Denkens für den Fachbereich bestimmen2.Rahmenbedingungen der Lehrpraxis analysieren3.Lernziele für die Denkschulung aufstellen4.Prozess des kritischen Denkens förderna.Benötigtes Lernklima etablierenb.Initialphase gestalten (Trigger Event)c.Phase der Urteilsbildung begleiten (Exploration)d.Phase der Entwicklung von Alternativen unterstützene.Möglichkeiten zur Erprobung schaffen (Resolution)5.Denkschulung durchführen und evaluieren6.Denkschulung anpassen
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Jahn, D. (2019). Verantwortung für das eigene Denken und Handeln übernehmen: Impulse zur Förderung von kritischem Denken in der Lehre. In Kritische Hochschullehre (pp. 19–46). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25740-8_2
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