Wissenschaftlichkeit ist ein zentrales Ziel der hochschulischen Bildung und damit ein Anspruch, den die Lehrer/-innenbildung erfüllen muss. Wissenschaftlichkeit impliziert die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit bestehendem Wissen und basiert auf eigener Denkleistung (Franck 1998). Da die Lehrer/-innenbildung an den zwei Standorten Hochschule und Schule erfolgt, stellt sich die Frage, wie sich Wissenschaftlichkeit und Praxis verbinden lassen. Diese Frage wird anhand von drei Thesen diskutiert: 1) Wissenschaftlichkeit kann nicht garantieren, dass eine qualitativ hochwertige Lehrer/-innenbildung erfolgt; Praxis aber ebenso wenig. 2) Wissenschaftlichkeit ist auf Praxis angewiesen; aber auch umgekehrt. 3) Wissenschaftlichkeit kann Diskrepanzen zur Praxis aufzeigen; auch Praxis kann dies gegenüber Wissenschaftlichkeit. Aus den Thesen werden Vorschläge für die Gestaltung der schulpraktischen Ausbildung abgeleitet.
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Hascher, T., & de Zordo, L. (2020). Wissenschaftlichkeit in der berufspraktischen Ausbildung von angehenden Lehrpersonen. In Wieviel Wissenschaft braucht die Lehrerbildung? (pp. 127–146). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23244-3_7
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