Wo stehen wir in der Soziologie der Inklusion und Exklusion?

  • Stichweh R
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Eine dauerhafte und stabile Beschäftigung ist im so genannten konservativendeutschen Wohlfahrtsstaatsmodell für Individuen eine wichtige Quelleder sozialen Absicherung, der sozialen Teilhabe und der sozialenAnerkennung. Der „Arbeitsplatzbesitz ermöglicht dem Einzelnen nichtnur durch das aktuelle Einkommen den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen,sondern beeinflusst im beitragsorientierten deutschen System derSozialversicherung auch das Niveau der sozialen Sicherung im Fallevon Nichterwerbstätigkeit. Die Basissicherung ist vor allem verglichenmit den skandinavischen Staaten Europas relativ gering. Beispielsweisewird die Höhe der Altersrente aus der gesamten Erwerbsgeschichteeiner Person kumulativ errechnet. Die Höhe und Länge der Unterstützungim Fall von Arbeitslosigkeit hängt von den vorangegangen Beschäftigungenab; und auch heute, nach Umsetzung der so genannten Hartz-Reformen,erhält immer noch der Teil der arbeitslosen Bevölkerung, der zuvorfür einen längeren Zeitraum sozialversicherungspflichtig beschäftigtwar, höhere staatliche Leistungen als der Teil, der schon längerarbeitslos ist bzw. nie erwerbstätig war. Der Zugang zum Arbeitsmarktund zu einer stabilen Beschäftigung ist also in Deutschland ein wichtigerMechanismus, wenn es um die Frage sozialer Inklusion/Exklusion unddie soziale Teilhabe geht.

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Stichweh, R. (2009). Wo stehen wir in der Soziologie der Inklusion und Exklusion? In Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit (pp. 363–372). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91988-1_19

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