Musik vermag Symbol- und Stilgemeinschaften zu schaffen, dient dem Ausdruck eines jeweiligen Lebensgefühls und ist somit ein wichtiges Bindeglied zwischen Lebensvorstellungen, Interessen und Freizeitverhalten von Jugendszenen. In der klassischen Cultural Studies-Forschung, besonders bei den Arbeiten von John Clarke, Stuart Hall und Dick Hebdigde, und neueren Forschungen zu Jugendkulturen, beispielsweise durch Dieter Baacke und Wilfried Ferchhoff, sind diese Zusammenhänge detailliert herausgearbeitet sowie die Begrifflichkeit der ‚Szene‘ für solche Symbol- und Stilgemeinschaften etabliert worden. Innerhalb der Gemeinschaft der so genannten ‚Gothic‘-, ‚Gruftie‘- oder schlicht ‚schwarzen‘ Szene werden Parties mit entsprechender Beschallung aufgesucht, Konzert- und Festivalbesuche besitzen Eventcharakter zum Treffen Gleichgesinnter und Musikmagazine fungieren als Szene-Organe. Die in der schwarzen Szene gehörten Musikrichtungen sind sehr unterschiedlich in ihrer Ausprägung: Die Palette reicht von zarten Balladen über düstere, schnelle Gitarren-Songs, Mittelaltermusik, Avantgarde, verzerrte Industrial-Sounds und vieles mehr. Die meisten Musikgruppen und Künstler sind allein innerhalb der schwarzen Szene prominent, den Weg in die offiziellen Hitparaden oder den Rundfunk finden nur wenige.145
CITATION STYLE
Platz, J. (2008). Die ‚schwarze ‘Musik. In Die Welt der Gothics (pp. 257–287). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90980-6_5
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