Blindsehen

  • Stoerig P
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Eine Läsion, die die primären Sehrinde (V1) zerstört oder denerviert, verursacht einen homonymen Gesichtsfeldausfall, dessen Lage, Größe und Dichte perimetrisch bestimmt wird. Lage und Größe spiegeln die Topografie der Abbildung des Gesichtsfeldes in V1 wider, während die Dichte angibt, ob die Blindheit relativ oder absolut ist. Bei einem relativen Ausfall kann der Patient noch geeignete, d. h. meist hochkontrastige, schnell bewegte Muster wahrnehmen, während weniger auffällige und stationäre Reize nicht gesehen werden. In absoluten Ausfällen kann der Patient dargebotene Reize dagegen nicht sehen, solange ihre Leuchtdichte unterhalb der Streulichtschwelle liegt (◘ Abb. 11.1; ► Unter der Lupe). Obwohl kein bewusstes Sehen möglich ist, lassen sich in Feldern absoluter kortikaler Blindheit die in diesem Kapitel behandelten nichtreflexiven visuellen Restfunktionen nachweisen. Dazu werden Untersuchungsmethoden verwendet, die das vom Patienten erlebte Nichtsehen umgehen. Direkte und indirekte Verfahren sind zu unterscheiden.

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Stoerig, P. (2006). Blindsehen. In Neuropsychologie (pp. 97–103). Springer-Verlag. https://doi.org/10.1007/3-540-28449-4_9

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