Krankheitsmodelle

  • Schwarz W
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Jede Krankheitslehre für Gesundheitsfachberufe hat sich an den Inhalten zu orientieren, die in den einschlägigen Lehrplänen vorgegeben sind. Die darin aufgelisteten Krankheiten sind Gegenstand des vorliegenden Lehrbuchs. Wie in anderen Krankheitslehrbüchern werden auch hier die Krankheiten so dargestellt, als wären sie eigenständige Entitäten (seit jeher vorhandene Größen), die auch ohne Patienten existieren. Doch sie sind nur Abstraktionsprodukte zahlloser Fallbeschreibungen und Krankengeschichten, Konstrukte der Medizin, abgeleitet aus der kollektiven ärztlichen Erfahrung. Einmal deskriptiv (beschreibend) dargestellt, mit einem Begriff versehen und, soweit möglich, bestimmten Ursachen zugeordnet, sind die Konstrukte als Krankheit erfasst und liefern die diagnostischen Schubladen für Patienten mit dem passenden klinischen Bild. Doch es sind die Patienten, die den Krankheitskonstrukten Leben einflößen. Nur im Verbund mit dem Kranken wird aus dem abstrakten Begriff ein fassbares Phänomen. Die Krankheit, wie sie am Kranken in Erscheinung tritt, ist Ausdruck dessen persönlicher Auseinandersetzung und Wechselwirkung mit den Bedingungen, Ursachen und Auslösern des pathologischen Geschehens. Daher manifestiert sich im konkreten Fall die Krankheit kaum je so, wie sie in den Lehrbüchern beschrieben ist.

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Schwarz, W. (2013). Krankheitsmodelle. In Gesundheits- und Krankheitslehre (pp. 407–413). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36984-1_38

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