Geschlechterstereotype sind kognitive Strukturen, die sozial geteiltes Wissen über die charakteristischen Merkmale von Frauen und Männern enthalten (Ashmore/Del Boca 1979, Eckes 1997). Nach dieser Definition gehören Geschlechterstereotype (wie andere Stereotype auch, z.B. nationale Stereotype oder Altersstereotype) einerseits zum individuellen Wissensbesitz, andererseits bilden sie den Kern eines konsensuellen, kulturell geteilten Verständnisses von den je typischen Merkmalen der Geschlechter. Hierin liegt die duale Natur von Geschlechterstereotypen. Eine umfassende Analyse muss daher sowohl die individuellen als auch die konsensuellen Stereotypanteile und ihre jeweiligen Wirkungen berücksichtigen (Schneider 2004).
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Eckes, T. (2008). Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen. In Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung (pp. 171–182). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91972-0_20
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