Widerstand ist im Arbeitsbereich ein ganz alltägliches Phänomen und eine normale Begleiterscheinung jedes Entwicklungsprozesses. Es gibt in der Praxis kein Lernen und keine Veränderung ohne Widerstand. Widerstand zwingt jedoch, wann und wo immer er auftritt, zu Denkpausen, zu klären den Gesprächen, mal hier und mal da sogar zu einer Kurskorrektur. Wenn Zeitdruck herrscht-und er herrscht praktisch immer-, erscheint Wider stand außerordentlich lästig, eventuell sogar unerträglich und inakzepta bel. Man ist geneigt, ihn zu missachten-und exakt dies ist ein Fehler, den man später bitter zu bereuen hat. Es ist für den Fortgang eines Verände rungsprojekts von entscheidender Bedeutung, dass Widerstand-in welcher Form auch immer-rechtzeitig erkannt und richtig beantwortet wird. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt es zu ernsthaften Verzögerungen, schwerwie genden Blockaden und kostspieligen Fehlschlägen. Konstruktiver Umgang mit Widerstand ist deshalb einer der zentralen Erfolgsfaktoren beim Ma nagement von Veränderungen. Was ist »Widerstand«? Von Widerstand kann immer dann gesprochen werden, wenn vor-gesehene Entscheidungen oder getroffene Maßnahmen, die auch bei sorgfältiger Prüfung als sinnvoll, »logisch« oder sogar dringend not-wendig erscheinen, aus zunächst nicht ersichtlichen Gründen bei einzelnen Individuen, bei einzelnen Gruppen oder bei der ganzen Be-legschaft auf diffuse Ablehnung stoßen, nicht unmittelbar nachvoll-ziehbare Bedenken erzeugen oder durch passives Verhalten unterlau-fen werden.
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Lutzer, B., & Howind, A. (2020). Umgang mit Widerstand. In Kommunikation und Marketing für Technik-Innovationen (pp. 195–212). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27262-3_6
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