Gesunde Haut als Voraussetzung für eine effektive Händedesinfektion

  • Mäkelä P
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Die Haut erfüllt insbesondere an den Händen eine wichtige Funktion als mechanische, chemische und mikrobielle Barriere (s. Kap. 20). Ihre äußere Schicht unterliegt dabei einer ständigen basalen Regeneration. Die Epidermis setzt sich aus Zellen unterschiedlicher Keratinisierungsstadien zusammen, die fünf Schichten bilden. Die Regeneration der Epidermis beruht auf Mitosen in den basalen Anteilen und wird durch den Verlust der verhornten Zellen der äußeren Schicht stimuliert. Beeinflußt wird die Zellteilung vom allgemeinen Gesundheitszustand, der Ernährung, lokalem Druck, der Intensität des Händewaschens, UV-Strahlung, Geschlecht und Alter. Bei Männern und Jugendlichen ist die Schichtdicke der Epidermis am höchsten. Die unter der Epidermis befindliche Dermis wird von zellulären und fasrigen Komponenten der elastischen Kollagenfasern gebildet. Schweiß-und Talgdrüsen, Haare und Nägel unterstützen die Barrierefunktion als sog. Hautanhangsgebilde. Die arterio-venösen Anasto-mosen bilden in den Fingern ein kapillares Netzwerk, das zur Temperaturregulation beiträgt. Auf der Haut können prinzipiell drei Mikromilieus unterschieden werden: fettig, feucht oder trocken. Die Haut der Hände repräsentiert den letzten Typ (Marples 1965; Montagna u. Parakkal1974; Leyden et al. 1983). Die Morphologie und Physiologie der Haut, insbesondere an den Händen, unterliegen ebenso wie ihre Ökologie individuellen, funktionellen und ökolo-gisch-adaptiven Einflüssen. Der pH-Wert der Hautoberfläche variiert zwi-schen 4,5 und 6 (im Mittel etwa 5,6). Die Zahl der aktiven Schweißdrüsen beginnt vor dem 20. Lebensjahr abzunehmen und reduziert sich bis zum 40. Lebensjahr auf weniger als die Hälfte (Noble u. Sommerville 1981). Durch die Schweißbildung wird die Hautoberfläche, besonders der Wassergehalt und die Erhaltung des sauren pH-Werts, beeinflußt (NN 1987). Die Barrierefunktion wird in erster Linie von der äußersten Schicht, dem Stratum corneum, bestimmt. Die wasserabweisende Fähigkeit der Epidermis wird maßgeblich von den Sphingolipiden, die im untersten Teil des Stratum corneum lokalisiert sind, bestimmt. Das unter dem Stratum lucidum befindli-che Stratum granulosum enthält Granula, die von einer lipidüberzogenen lamellären Membran bedeckt sind. Diese lamellären Lipide werden in den A. Kramer et al. (Hrsg.) Klinische Antiseptik

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Mäkelä, P. (1993). Gesunde Haut als Voraussetzung für eine effektive Händedesinfektion. In Klinische Antiseptik (pp. 97–103). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77715-8_5

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