Netzwerke sind ubiquitär. Es gibt keinen Bereich in der Gesellschaft, in dem Netzwerke keine Rolle spielen. Sie reichen von Nachbarschaftsnetzwerken, Wirtschaftsförderungsnetzwerken über Wissenschafts- oder Gesundheitsnetzwerke, Frauennetzwerke, Antidiskriminierungsnetzwerke bis zu solchen Netzwerken, die gemeinhin als problematisch gelten, wie Schleuser- und kriminelle Beschaffungsnetzwerke. An einer solchen Liste fällt auf, dass es zum einen Netzwerke gibt, die positiv konnotiert sind und politisch, ökonomisch, rechtlich, aber auch wissenschaftlich als förderungswürdig gelten, deren Aufbau also nicht lediglich sozial geschieht, sondern wiederkehrend zum Zweck erklärt wird. Zum anderen werden Netzwerke beobachtet, die als problematisch gelten und deren Verhinderung oder Zerstörung daher zum Ziel wird. Gleichgültig aber, ob positiv oder negativ bewertet, ob Wissenschaftler- oder Schleusernetzwerk, infrage steht meistens nicht, ob es sich um Netzwerke handelt. Worin besteht aber die Gemeinsamkeit von Wirtschaftsförderungsnetzwerken und kriminellen Beschaffungsnetzwerken ? Namensgebungen für „Typen`` helfen nicht weiter, verdecken vielmehr erhebliche Unklarheiten. Man vermeidet dann anzugeben, was Netzwerke generell ausmacht und ob ihre Merkmale verallgemeinerbar sind.
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Bommes, M., & Tacke, V. (2011). Das Allgemeine und das Besondere des Netzwerkes. In Netzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft (pp. 25–50). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92597-4_2
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