republikanisches Integrationsmodell hat sich seit mehr als 100 Jahren als wirksames Instrument f{ü}r die Integration erwiesen (Belhadj 2004: 33), es hat heute jedoch Schw{ä}chen rep. Modell: franz. Integrationsmodell h{ä}ngt mit der Geschichte und Aufnahmetradition des Landes zusammen, die auch auf die Wahrnehmung der Nation und Staatsb{ü}rgerschaft zur{ü}ckgeht. Nation gr{ü}ndet sich auf einem politischen Band und auf dem Willen jedes einzelnen Individuums, an einem gemeinsamen, von ethnischen, regionalen, sprachlichen oder religi{ö}sen Unterschieden unabh{ä}ngigen Projekt teilzunehmen (Belhadj 2004: 34), die Integration einzelner Individuen wird gegen{ü}ber der Integration von Gruppen vorgezogen. Gruppen erhalten als solche keine offizielle Anerkennung im {ö}ffentlichen Raum.individualistische Charakter der rep. Integration wird durch das Prinzip der Laizit{ä}t best{ä}rkt. keine Anerkennung religi{ö}ser Gruppen im {ö}ffentlichen Raum (Belhadj 2004: 35)Erwerb der franz. Nationalit{ä}t ist liberal, was nicht zwingend eine Integration sichert, diese jedoch erleichtert, bzw. die Teilnahme am zivilen und politischen nationalen Leben erm{ö}glicht (Belhadj 2004: 35)Assimilation war die vorherrschende Ideologie bei den ersten Migrationswellen, mit Hilfe der verschiedenen nationalen Sozialisationsinstanzen sollten sie in Staatsb{ü}rger der Republik verwandelt werden, die die gleichen patriotischen Werte wie andere Franzosen besitzen (Belhadj 2004: 36)Jeder kulturelle oder regionale Partikularismus erschien damals als eine Bedrohung f{ü}r die nationale Einheit (Verweis auf T{é}mime 1999), als in den 60er und 70er die individuellen und kollektiven Identit{ä}ten an Bedeutung gewannen, wurde die Politik der Assimilation aufgegeben, da sie unter Verdacht steht, die Identit{ä}t des Anderen komplett auszul{ö}sen (Verweis auf Schnapper 1991) (Belhadj 2004: 36)Heute geht es weniger um Assimilation oder einfaches Nebenherleben, sondern darum eine aktive gesellschaftliche Beteiligung der unterschiedlichen Bestandteile der Nation zu beg{ü}nstigen und zugleich den Fortbestand kultureller, sozialer und ethischer Eigenschaften zu akzeptieren, damit die Gesellschaft durch diese Vielfalt und Komplexit{ä}t eine Bereicherung erf{ä}hrt (Verweis auf Haut Conseil {à} l`int{é}gration 1991) (Belhadj 2004: 36)Kontroverse in der franz. Wissenschaft {ü}ber die Persistenz des rep. Integrationsmodells. Wieviorka, Ernst, Wihtol de Wenden, Fanza vs. Schnapper, T{é}mime, Todd (Belhadj 2004: 36)
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Belhadj, M. (2004). Das republikanische Integrationsmodell auf dem Prüfstand. In Integration von Migranten (pp. 33–44). Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81349-7_3
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