In diesem Kapitel wird uns ein distinktives Merkmal väterlichen Verhaltens besonders beschäftigen: die Akzentuierung des Geschlechts des Kindes. Die Bedeutung des Vaters für die körperliche Entwicklung und die zunehmende Autonomie des Kindes, die im vorangegangenen Kapitel beschrieben wurde, ist also nach dem Geschlecht des Kindes zu differenzieren. Das gilt verstärkt, wenn aus den Kindern Jugendliche werden. Konzeptionell wird die große Bedeutung des Vaters für die Geschlechtsrollenentwicklung seiner Kinder betont. Allerdings wissen wir über die Prozessabläufe sehr wenig; zu sehr war die Forschung bislang auf die pathologische Vater-Tochter-Beziehung bzw. die pathologische Vater-Sohn-Beziehung fixiert, in der Gewalt und v. a. sexualisierte Gewalt im Vordergrund steht. Was an empirischen Befunden, illustriert durch historische und aktuelle Beispiele, existiert, wurde daher in diesem Kapitel zusammengetragen.
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Seiffge-Krenke, I. (2016). Die Akzentuierung des Geschlechts: Väter und Söhne, Väter und Töchter. In Väter, Männer und kindliche Entwicklung (pp. 33–50). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47995-7_3
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