Zusammenfassung. Mikrosimulationsmodelle sind in den Sozialwissenschaften, trotz ihrer relativ langen Geschichte, ein sehr selten eingesetztes Instrument zur Analyse gesellschaft-licher Prozesse. Vordergründig werden sie als politisches Beratungsinstrument eingesetzt, welches zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen in Form von Szenarien schätzt und so politische Entscheidungsträger bei der Vorbereitung politischer Reformen unterstützen soll. Diese Anwendung erklärt vielleicht auch die Skepsis, die Mikrosimulationsmodellen entge-gengebracht wird, bzw. die Tatsache, dass solche Modelle, mit wenigen Ausnahmen, im so-ziologischen Diskurs so gut wie nicht verwendet werden. Der vorliegende Beitrag verfolgt somit zwei Ziele: Zum einen werden wir einen ausführlichenausführlichen¨ ausführlichen¨Uberblickausführlichen¨Uberblick¨ausführlichen¨Uberblicküber die theoretische und methodische Konzeption von Mikrosimulationsmodellen geben und einige praktische Beispiele aufzeigen. Zum andern möchten wir mit diesem¨Uberblickdiesem¨ diesem¨Uberblick zu einer tiefer gehenden Auseinandersetzung mit Mikrosimulationsmodellen anregen und für ihren Einsatz innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses werben. Wir beginnen mit einem kurzen historischen Rück-blick, um die bereits Jahrzehnte zurückliegende Genese dieses Ansatzes aufzuzeigen. Daran anschließend folgt ein¨Uberblicküberein¨ ein¨Uberblickein¨Uberblick¨ein¨Uberblicküber die methodologischen Grundlagen der Mikrosimulation und deren Abgrenzung gegenüber den aktuell eher verbreiteten agentenbasierten Simulati-onsmodellen. Ferner beschreiben wir die typischen Strukturmerkmale von Mikrosimulations-modellen sowie unterschiedliche Modellierungsansätze und stellen die bekanntesten Simula-tionsmodelle sowie deren Anwendungsgebiete vor. Ebenso zeigen wir auf, wie die aus diesen Modellen resultierenden Ergebnisse zu interpretieren sind und was bei deren Interpretation berücksichtigt werden muss. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion, in der wir sowohl die Vorteile der Mikrosimulation erörtern als auch deren Anwendung kritisch reflektieren.
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Hannappel, M., & Troitzsch, K. G. (2015). Mikrosimulationsmodelle. In Handbuch Modellbildung und Simulation in den Sozialwissenschaften (pp. 455–489). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01164-2_16
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