Die in diesem Sammelband angestrebte theorieübergreifende Debatte verhandelt die Leistungsfähigkeit der Systemtheorie für die empirische Beobachtung. Diese Debatte findet ihren Anlass beim Vorwurf der Empirievergessenheit der Systemtheorie, der sich unter anderem in mangelnder Transparenz systemtheoretisch angeleiteter empirischer Forschung äußert. Von vordringlichem Interesse ist hier nicht die empiristische Kritik selbst, sondern die dahinter verborgene epistemologische Frage nach den Zugriffsmöglichkeiten auf die Welt, die das methodologische Problem der Vermittlung von Theorie und Empirie begründen. Es geht in der Debatte deshalb nicht um die Frage, ob Empirie unter systemtheoretischen Prämissen möglich ist, sondern wie. Die Beantwortung dieser Frage fordert zur Entscheidung auf, sich dieser Möglichkeit der Weltbeobachtung zu bedienen oder nicht, je nachdem, welche Chancen man ihr bei der Herstellung überzeugender Argumente einräumt. Dazu finden sich in diesem Sammelband Stimmen für und wider dieser Chancen. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der geführten Debatte zusammengestellt und diskutiert.
CITATION STYLE
John, R., Henkel, A., & Rückert-John, J. (2010). Systemtheoretisch Beobachten. In Die Methodologien des Systems (pp. 321–330). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92435-9_16
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.