In allen Gesellschaften (zu allen Zeit und allerorten) werden irgendwelche kulturellen Rahmenbedingungen des Erlebens vorproduziert und vororganisiert, die den Menschen au゚ergewnliche Erlebnisse bzw. au゚erallt臠liche Erlebnisqualit舩en in Aussicht stellen: ritualisierte Erlebnisprogramme in bedeutungstr臘htigen Erlebnisr舫men zu sinngeladenen Erlebniszeiten f・ symbolische Erlebnisgemeinschaften. Der Eintritt in dergestalt zugleich ‚besonderte‘ und sozial approbierte Erlebniswelten soll die Relevanzstrukturen der allt臠lichen Wirklichkeit – zumindest partiell und in der Regel vor・ergehend – aufheben, zur mentalen (Neu-)Orientierung und sozialen (Selbst-)Verortung veranlassen und dergestalt typischerweise mittelbar dazu beitragen, gesellschaftliche Vollzugs- und Verkehrsformen zu erproben oder zu best舩igen. Erlebniswelten knen also sowohl der ‚Zerstreuung‘ dienen als auch ‚Fluchtmlichkeiten‘ bereitstellen. Sie knen aber auch ‚Visionen‘ erfnen. Und sie knen ebenso ‚(Um-)Erziehung‘ bezwecken. Ihre empirischen Erscheinungsweisen und Ausdrucksformen sind dementsprechend vielf舁tig: Sie reichen von ‚unterhaltsamen‘ Medienformaten ・er Shopping Malls und Erlebnisparks bis zu Extremsport- und Abenteuerreise-Angeboten, von alternativen und exklusiven Lebensformen wie Kloster- und Geheimgesellschaften ・er Science Centers, Sch・zenclubs, Gesangsvereine, Jugendszenen und Hoch-, Avantgardeund Trivialkultur-Ereignisse bis hin zu ‚Zwangserlebniswelten‘ wie Gef舅gnisse, Pflegeheime und psychiatrische Anstalten. Die Reihe ‚Erlebniswelten‘ versammelt – sowohl gegenwartsbezogene als auch historische – materiale Studien, die sich der Beschreibung und Analyse solcher ‚herausgehobener‘ sozialer Konstruktionen widmen. T4 - Im Kontext empirischer Arbeit M4 - Citavi
CITATION STYLE
Theoretische Einsichten. (2017). Theoretische Einsichten. Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16750-9
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.