Kultivierungshypothese (Cultivation Hypothesis)

  • Wulff H
  • Lehmann I
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Die Kultivierungshypothese ist eine im Rahmen der Medienwirkungsforschung von dem Kommunikationswissenschaftler George S. Gerbner und der Annenberg School of Communication, Philadelphia, seit Ende der 1960er Jahre entwickelte Theorie, nach welcher eine nachhaltige Einflussnahme durch das Fernsehen und die in den Programmen vermittelten Inhalte auf das Weltbild des Rezipienten angenommen wird. Dem Fernsehen kommt nach Gerbner und seinen Kollegen neben der Familie und dem Freundeskreis die Rolle des Sozialisationsagenten unseres Zeitalters zu. Es ist demnach das entscheidende Massenmedium der modernen (US-amerikanischen) Industriegesellschaft, welches aufgrund seiner allgegenwärtigen Verfügbarkeit, seiner scheinbaren Realitätsnähe sowie der Kohärenz der transportierten Botschaften zur Formung eines kollektiven Bewusstseins in der Kultur beiträgt. Als ein schichten- und altersübergreifendes Ritual dient der Fernsehkonsum Gerbner zufolge in der heutigen säkularisierten Gesellschaft geradezu als Religionsersatz. Entsprechend interessiert sich die Kultivierungsforschung nicht für Effekte einzelner Sendungen oder Gattungen, für stilistische Eigenheiten oder ästhetische Qualitäten, sondern für langfristige Effekte, die das Gesamtprogramm im Verhalten und in Einstellungen von Zuschauern entfaltet.

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Wulff, H. J., & Lehmann, I. (2008). Kultivierungshypothese (Cultivation Hypothesis). In Handbuch Medienpädagogik (pp. 274–277). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91158-8_38

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