Ausgehend von einigen soziologischen Erklärungen der Entstehung von ethnischer Segmentation wird ein Modell entwickelt, aus dem ethnische Segmentation als ungeplantes Resultat von situationsorientiert „rationalen“ Entscheidungen von Personen erklärt wird. Die „Akteure“ des Modells sind Einheimische, Migranten und im Herkunftsland verbliebene, potentielle Wanderer. Der Prozeß erhält seine („irreversible“) Dynamik durch ein Gesetz des „rationalen Handelns“ und durch drei Interdependenzen: durch die sozialen Verbundenheiten von Migranten und Verbliebenen und durch die mit der Nachwanderung veränderte außer- und innerethnische Chancenstruktur. Aus dem Modell wird deutlich, daß der beschriebene Zyklus nur unter spezifischen Bedingungen (dann aber: „zwangsläufig“) seine besondere Gestalt annimmt und daß „Strukturen“ und „Kontexte“ sich aus nichts anderem als aus individuellen Akteuren konstituieren, die mittelbar und unmittelbar miteinander verbunden sind.
CITATION STYLE
Esser, H. (1985). Soziale Differenzierung als ungeplante Folge absichtsvollen Handelns: Der Fall der ethnischen Segmentation. Zeitschrift Für Soziologie, 14(6), 435–449. https://doi.org/10.1515/zfsoz-1985-0602
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.