Die Paläoernährung und ihr Stellenwert für die Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten

  • Lemke D
  • Klement R
  • Paul S
  • et al.
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Hintergrund: Der derzeit beobachtete Anstieg chronischer nicht übertragbarer Krankheiten wird mithilfe vieler existierender Modelle versuchsweise erklärt. Innerhalb der evolutionären Medizin ergibt sich ein Erklärungsmodell aus der unvollständigen Anpassung des Menschen an die moderne Lebensweise, was sich auch in dem Ausdruck „Zivilisationskrankheiten“ widerspiegelt. Der Ernährung wird in diesem Kontext eine kritische Rolle eingeräumt. Diesem Ansatz folgend wurde der Begriff der „Paläoernährung“ bzw. „Steinzeiternährung“ als eine Ernährungsweise eingeführt, welche sich an dem Nahrungsverhalten des Menschen während der Altsteinzeit ausrichtet, die chronologisch den Großteil der menschlichen Existenz ausmacht. Da sich die Paläoernährung derzeit einer steigenden Beliebtheit nicht nur unter Konsumenten erfreut, sondern sich auch zunehmend im internationalen wissenschaftlichen Fokus wiederfindet, ist das Ziel dieser Arbeit, innerhalb des deutschsprachigen Raumes umfassend über die Hintergründe, Prinzipien und wissenschaftlichen Ergebnisse zur Paläoernährung zu berichten. Material und Methodik: Aus anthropologischen und ethnografischen Daten, ergänzt durch physiologische Hintergründe, wird ein kurzer Abriss der menschlichen Ernährung während der Altsteinzeit skizziert. Aus diesen Einsichten werden die Prinzipien einer modernen Steinzeiternährung abgeleitet. Alle bisher erschienenen klinischen Studien, mit einer Paläoernährung als Intervention, wurden knapp beschrieben und ausgewertet. Schließlich erfolgt eine Diskussion der Paläoernährung als wichtiges Hilfsmittel einer modernen evolutionären Medizin mit dem übergeordneten Ziel der Prävention chronischer nicht übertragbarer Krankheiten. Ergebnisse: Bisher existieren nur Studien mit kleinen Fallzahlen und methodischen Schwächen, die aber ein konsistentes Bild einer Überlegenheit der Paläoernährung gegenüber anderen, auch vollwertigen Ernährungsformen ergeben. Die größte Evidenz besteht für einen günstigen Einfluss auf koronare Risikofaktoren; eine günstige Wirkung auf autoimmune Erkrankungen erscheint wahrscheinlich. Schlussfolgerung: Eine Paläoernährung eignet sich als Intervention gegen koronare und evtl. auch autoimmunologische Erkrankungen. Ihre Umsetzung wird durch den intuitiven Ansatz einer „artgerechten“ Ernährung erleichtert.

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Lemke, D., Klement, R., Paul, S., & Spitz, J. (2016). Die Paläoernährung und ihr Stellenwert für die Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten. Aktuelle Ernährungsmedizin, 41(06), 437–449. https://doi.org/10.1055/s-0042-119739

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