Beobachtet eine Person (sog. Bystander), dass sich jemand in einer Notsituation befindet, muss sie mehrere Entscheidungen treffen, um letztlich einzugreifen; so ist z. B. zu überlegen, ob das Opfer Hilfe benötigt und ob man dafür verantwortlich ist, zu intervenieren. Dies wird wiederum von diversen Faktoren beeinflusst: Etwa kann eine persönliche Beziehung zum Opfer prosoziales Verhalten begünstigen, während die (virtuelle) Anwesenheit anderer ein Eingreifen verhindert. Gerade bei Cybermobbing spielen Bystander eine entscheidende Rolle: Verhalten sie sich passiv, was auf die meisten Bystander zutrifft, kann dies Cybermobbing befeuern; ein prosoziales Eingreifen von Bystandern trägt indes dazu bei, den Vorfall zu beenden und vermindert negative Folgen für das Opfer. Im vorliegenden Beitrag arbeiten wir heraus, wann Bystander bei Cybermobbingvorfällen im Internet prosozial eingreifen und welche Faktoren dies beeinflusst; diese Überlegungen systematisieren wir in einem theoretischen Modell. Dabei zeigt sich, dass zentrale Merkmale computervermittelter Kommunikation eine Bystanderintervention bei Cybermobbing sowohl fördern als auch hemmen.
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Obermaier, M., Fawzi, N., & Koch, T. (2015). Bystanderintervention bei Cybermobbing. Studies in Communication | Media, 4(1), 28–52. https://doi.org/10.5771/2192-4007-2015-1-28
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