Selbstwirksamkeitsmessung in der Kinder- und Jugendhilfe

  • Osterndorff G
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1 Die Deutungshoheit über das eigene Leben-ein Ausdruck von Freiheit Freiheit wird hier verstanden als das Recht des jungen Menschen, ein Leben nach eigenen Wertmaßstäben zu führen. Es wird jedoch nicht davon ausgegangen, dass die Kinder-und Jugendhilfe über das Instrumentarium verfügt (und auch nicht da-für verantwortlich ist), diesem Freiheitsrecht umfassend Geltung zu verschaffen. Soweit der Staat dieses Freiheitsrecht zu sichern hat, geschieht dies auch durch wei-tere Dienste wie das Schulwesen als Bildungsprofession, die Medizin als Gesund-heitsprofession, die Polizei zur Sicherstellung von Gesetz und Ordnung und die Justiz durch die Durchsetzung von Normen und Werten. Es wird für die Kinder-und Jugendhilfe davon ausgegangen, dass sie die Auf-gabe hat, die Wahrnehmung dieser Freiheitsrechte im Alltag der Hilfe zu ermögli-chen. Dies geschieht dadurch, dass die jungen Menschen alle Rechte an der Gestal-tung der Maßnahme wahrnehmen können; dass sie umfassenden Zugang zu den eigenen Lebens-und Erfahrungsräumen haben; dass sie auf Schutz, Sicherheit, Geborgenheit und Förderung an ihrem primären Lebensort vertrauen können und dass sie Zuversicht darin erwerben, neuen Anforderungen gerecht werden zu kön-nen. 2 Die Methode Die im Folgenden vorgestellte Methode besteht darin, den jungen Menschen da-nach zu fragen, wie sich seine Fähigkeiten und Möglichkeiten unter dem Einfluss der Kinder-und Jugendhilfe entwickeln. Sie hat gleichermaßen den Anspruch, dem wohlfahrtsprofessionellen Helfer ein Instrument an die Hand zu geben, das ihn bei der Wahrnehmung seiner Förderungsverpflichtung unterstützt. Die Methode stellt dem jungen Menschen und der Fachkraft einen Leitfaden für den Dialog über den jeweiligen Stand der Hilfe zur Verfügung. Der Leitfaden besteht aus unterschiedlichen Fragebögen, die der junge Mensch im Diskurs mit der pädagogischen Fachkraft in regelmäßigen Abständen beantwortet, indem er die (unter Punkt 6 beschriebenen) Fragen zu Fähigkeiten und Möglichkeiten reflektiert und deren Nutzungsgrad stufenweise bewertet. Der junge Mensch kann die Fach-kraft unmittelbar mit seinen Antworten konfrontieren. Die Fachkraft kann den jungen Menschen durch das Aufzeigen neuer Möglichkeiten und das Einfordern neuer Fähigkeiten herausfordern. Auch die Fachkraft kann dies durch das Ausfül-G. Graf et al. (Hrsg.), Der Capability Approach und seine Anwendung,

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Osterndorff, G. (2013). Selbstwirksamkeitsmessung in der Kinder- und Jugendhilfe. In Der Capability Approach und seine Anwendung (pp. 227–243). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01272-4_9

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