Zeit ist nicht nur bedingender Faktor für Bildungsprozesse, sondern wir verhalten uns im und durch Lernen zu ihr in verschiedenster Art und Weise. Wann soll ich lernen, welche Zeit steht mir für meine Weiterbildung zur Verfügung, möchte ich meine Zeit überhaupt mit Lernen verbringen, erlebe ich die lernende Beschäftigung mit Dingen, Aspekten eher als Belastung oder als MuÃe und so fort? Erstaunlicherweise lassen sich in den Bildungswissenschaften jedoch im Gegensatz zu anderen Disziplinen wie z.B. der Philosophie, Soziologie, Biologie oder Ãkonomie keine expliziten zeittheoretischen Forschungslinien oder zumindest eine kontinuierliche theoretische und empirische Beschäftigung mit temporalen Aspekten von Bildung ausmachen. Eine âgrundbegriffl ich-dimensionale Klärungâ (Tenorth 2006) von Zeit über innerdisziplinäre Teilgrenzen der Pädagogik hinweg hat noch nicht stattgefunden. Aufgrund unserer soziokulturellen Sensibilität gegenüber Zeit ist jedoch davon auszugehen, dass sich dies sowohl durch eine zunehmend öffentliche Wahrnehmung der Bedeutung temporaler Aspekte für das Lebenslange Lernen, bildungspolitische Unterstützungsszenarien (vgl. Faulstich 2002) als auch aus der Disziplin heraus z.B. durch grundlagentheoretische Auseinandersetzungen verändert (vgl. Schmidt-Lauff 2008).
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Schmidt-Lauff, S. (2011). Zeitfragen und Temporalität in der Erwachsenenbildung. In Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung (pp. 213–228). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_13
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