In der Diskussion darum, wie man dem Problem der Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Kontext von Schule begegnet und die damit verbundenen sozialen Schieflagen aufl st, wird vermehrt die bildungspolitische Forderung laut, mehr Lehrer/innen mit Migrationshintergrund f r den staatlichen Schuldienst zu gewinnen (vgl. z.B. BAMF 2009; Verband Bildung und Erziehung, 2006). Erwartungen an Lehrpersonen mit Migrationshintergrund begr nden sich aus einer vermuteten gr eren kulturellen N he (Deutsches PISA-Konsortium 2002) zwischen Sch ler(inne)n und Lehrer(inne)n, die Migrationserfahrung haben. Erziehungswissenschaftliche Beitr ge f r mehr Lehrpersonen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten, weisen darauf hin, dass sie nicht nur ein Potential f r Migranten- bzw. Minderheitenkinder mitbringen (vgl. Quiocho & Rios 2000; Shaw 1996). Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund profitieren demnach ebenso von einer gr eren kulturellen Heterogenit t in der Lehrer(innen)schaft, indem sie ein potentiell positiveres Bild von Minderheiten erlangen, ein realistisches Konzept der sich entwickelnden multikulturellen Gesellschaft erwerben und selbst ein Verst ndnis f r unterschiedliche kulturelle Hintergr nde entwickeln (vgl. Quiocho & Rios 2000).
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Strasser, J., & Steber, C. (2010). Lehrerinnen und Lehrer mit Migrationshintergrund – Eine empirische Reflexion einer bildungspolitischen Forderung. In Ethnizität, Geschlecht, Familie und Schule (pp. 97–126). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92108-2_6
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