Seit dem bahnbrechenden Werk zur Argumentationstheorie von Stephen Toulmin (1958) hat sich die Aufmerksamkeit von der internen Schlusslogik des Arguments auf die Frage nach der Rechtfertigung und Begründung von Argumenten verschoben. Damit kommt das pragmatische Element des Aushandelns von Geltungsansprüchen in den Blick, wie es von Habermas (1981) im Anschluss an die Sprechakttheorie und die Gebrauchstheorie der Bedeutung entwickelt wurde. Qualität und Geltung von Argumenten hängen davon ab, ob und inwiefern die im Diskurs erhobenen Geltungsansprüche in verständigungsorientierter Einstellung durch überzeugende theoretische Begründungen, praktische Rechtfertigungen oder konsistentes Verhalten eingelöst werden können. Die Rationalität einer Argumentation kann demgemäß an der konsistenten Einlö-sung von Geltungsansprüchen bemessen werden, also dem Vermeiden von performativen Inkonsistenzen zwischen dem geäußerten Geltungsanspruch als illokutionärem Bestandteil des Sprechaktes und dessen propositionalen Gehalt.
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Debatin, B. (2011). Die Rationalität metaphorischer Argumente. In Metaphern und Gesellschaft (pp. 185–203). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93445-7_11
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