Der vorliegende Artikel leistet einen Beitrag zur Konzipierung von Wirkungsmodellen für die Evaluation von öffentlichen Politiken mit föderalistischen Vollzugsarrangements. Das Phasenmodell des Policy-Zyklus erfasst die Prinzipal-Agent-Probleme des Vollzugsföderalismus nur unzureichend. Es ist aus diesem Grund sinnvoll, in der Genesephase eine Zusatzschlaufe vorzusehen, die dem Umstand Rechnung trägt, dass in der Schweiz die Kantone beim Vollzug von Bundesgesetzen nicht nur Umsetzungs-, sondern auch Programmierungskompetenzen haben. Diese Zusatzschlaufe impliziert allerdings beim häufig verwendeten Stufenmodell von Knoepfel und Bussmann (1997) für die Evaluierung öffentlicher Politik das Problem, dass es zu einer Vermischung der Evaluationsgegenstände auf Bundes- und Kantonsebene kommt. Diesem Umstand begegnen wir mit der Erweiterung des Stufenmodells, indem wir die beiden föderalen Ebenen getrennt betrachten und die Evaluationsgegenstände nicht generell, sondern entsprechend der Staatsebene definieren. Das Modell wird mit einer Anwendung aus der Evaluation des Krankenversicherungsgesetzes illustriert. © 2005 The Swiss Political Science Review.
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Sager, F., & RÜefli, C. (2005). Die evaluation öffentlicher politiken mit föderalistischen vollzugsarrangements. Eine konzeptionelle erweiterung des stufenmodells und eine praktische anwendung. Swiss Political Science Review, 11(2), 101–129. https://doi.org/10.1002/j.1662-6370.2005.tb00357.x
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