Zu den Wesensmerkmalen demokratischer Wahlen gehört, dass sich Wähler frei für eine Partei (oder einen Kandidaten) entscheiden können, was naturgemäßdie Möglichkeit einschließt, von einer Wahl zur nächsten die Partei zu wechseln. Waren die Wähler früher stark an eine Partei gebunden, machen sie heute zunehmend bei Bundestags-, aber vor allem bei Landtagswahlen von der Möglichkeit Gebrauch, die Partei zu wechseln. Als Folge davon gestaltet sich die Bilanz der Parteien von Wahl zu Wahl immer sprunghafter und es häufen sich Regierungswechsel mit zum Teil „erdrutschartigen`` Veränderungen der Parteianteile. Angesichts dieser Entwicklung ist nicht nur die Frage nach dem „Warum`` (die Wähler ihre Wahlpräferenz von einer Wahl zur anderen ändern) drängender geworden, auch das „Woher`` oder „Wohin`` (diese Wechselwähler kommen bzw. gehen) steht stärker denn je im Mittelpunkt des Interesses von Politik, Medien und Öffentlichkeit.
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Hilmer, R., & Kunert, M. (2005). Wählerwanderung: Das Modell von Infratest dimap. In Wahlen und Wähler (pp. 134–156). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80516-4_6
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