Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus

  • Feidel-Mertz H
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Die Frage, ob es im Nationalsozialismus überhaupt Erwachsenenbildung noch gegeben hat und geben konnte oder ob ein entscheidender Bruch eingetreten ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern bedarf einer differenzierten Untersuchung. Zunächst wurde einerseits (vgl. Keim/Urbach 1976) davon ausgegangen, dass sich zwischen 1933 und 1945 ein grundlegender und weitreichender ‚Kontinuitätsbruch‛ ereignete, von Erwachsenenbildung im eigentlichen Sinne in Theorie und Praxis unter nationalsozialistischer Herrschaft kaum noch die Rede sein kann und lediglich einige ihrer Ansätze punktuell in ‚Nischen‛ überlebten; zum anderen ist die These vertreten worden, dass im Faschismus Erwachse nenbildung als nachschulische Sozialisationsinstanz zunehmende Bedeutung bei der Stabilisierung von Herrschaft erlangt und somit ein ernstzunehmendes Zwischenglied im historischen Prozess der Entwicklung zur heutigen Weiterbildung darstellt (vgl. Fischer 1981). Inzwischen wird – auf dem Hintergrund erst seit den 1990er Jahren zunehmend erschienener Untersuchungen zum Verhältnis von Pädagogik und Nationalsozialismus allgemein – auch speziell die Erwachsenenbildung „zwischen Anpassung und Widerstand“ neu verortet und durch „Ambivalenzen“ charakterisiert (Olbrich 2001, S. 221ff.).

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Feidel-Mertz, H. (2011). Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus. In Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung (pp. 43–58). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_3

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