Bildung im digitalen Zeitalter

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Im ersten Referat der Tagung sprach Prof. Dr. Heidrun Allert aus Kiel über ‘Bildung, Formen der Autonomie und Subjekti- vierungsprozesse’. Sie kriti- sierte die derzeit überwie- gend vorherrschende techni- zistische Sicht auf Digitalisie- rung, die eine Input-Output- Relation sicherstellen wolle. Ihrer Ansicht nach definiere sich Bildung als »gestaltender Umgang mit Unbestimmt- heit«. Mehrfach auf Felix Stal- ders 2016 erschienenes Buch hinweisend, wonach die »enorme Vervielfältigung der kulturellen Möglichkeiten und deren immer stärkere Präsenz im Alltag« als »Kultur der Di- gitalität« bezeichnet werde, beschrieb sie »neue Formen der Autonomie, die gleichzei- tig Anpassung und Eigensinn« zur Folge haben. Allert gab zu bedenken: »Die Kultur der Digitalität kommt > in der Schule einfach noch nicht vor, solange wir es rein instrumental betrachten. Wenn Digitales in den Unterricht eingebracht wird, verändern sich alle Ebenen von Unterricht. « Auch die KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt sei diesbezüglich widersprüchlich. Unter den Teilnehmern wurden im Anschluss vor allem die Thesen zum Bildungsbegriff intensiv diskutiert. Wie passe »Bildung als gestaltender Umgang mit Unbestimmtheit« zu gesicherten Erkenntnissen aus den Naturwissenschaften, die es an Schülerinnen und Schüler zu vermitteln gilt, war nur eine der Fragen. Und dennoch hatten viele Teilnehmer eine Vorahnung von den Konsequenzen der Digitalisierung für die institutionelle (Schul-) Bildung bekommen, die möglicherweise viel weitreichender sein werden. Das Problem der digitalen Spaltung griff Prof. Dr. Wilfried Hendricks aus Berlin in seinen Ausführungen am Morgen des zweiten Tages auf. Er nannte fünf Ebenen, die zu Disparitäten in Zugang, Nutzung und Wirkung von Informations- und Kommunikationstechnik führten: die technische, die gesellschaftlich- politische, die sozio-kulturelle, die ökonomische, und die Bildungsebene. Hendricks definierte Medienkompetenz aus bildungstheoretischer Sicht wie folgt: Digitalisierung sei »als soziotechnisches Phänomen ein epochal typisches Schlüsselproblem Sie sei ein komplexes und globales Phänomen, welches alle Lebensbereiche durchdringt und für alle Menschen relevant ist. Digitalisierung trage zum Selbst- und Weltverständnis des Individuums bei und ermögliche gesellschaftliche Teilhabe am realen und virtuellen Leben. »Medienkompetenz gehört zum Kern einer zukunftswirksamen Bildung,« betonte Hendricks

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Frank, F. (2020). Bildung im digitalen Zeitalter (pp. 7–15). https://doi.org/10.1007/978-3-658-22109-6_2

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