Liegt die Zukunft der Kommunikationswissenschaft in der Vergangenheit? Ein Plädoyer für Kontinuität statt Veränderung bei der Analyse von Digitalisierung

  • Jünger J
  • Schade H
N/ACitations
Citations of this article
5Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Derzeit werden gesellschaftliche Veränderungen unter dem Begriff der Digitalisierung zusammengefasst. Eine im ersten Moment angezeigte Reaktion auf diese Veränderungen besteht in der Entwicklung neuer Begriffe, Theorien und Methoden. Der vorliegende Beitrag setzt sich kritisch mit dieser Annahme auseinander. Dazu werden zwei Perspektiven gegenübergestellt: Digitalisierung als Veränderung von Wirklichkeit und Digitalisierung als Veränderung von Beobachtung. Aus dieser Diskussion folgern wir, dass der Digitalisierungsbegriff sozialwissenschaftlich weitgehend inhaltsleer ist. Die Prominenz des Begriffs lässt sich dagegen organisationstheoretisch als Rationalitätsmythos erklären. Eine solche Perspektive ist gewinnbringend für die Theorie- und Methodenentwicklung. Wahrgenommene Veränderungen bieten dann eine Gelegenheit, nach den Konstanten menschlicher Kommunikation Ausschau zu halten. Aus dieser Sicht kommt es nicht zwangsläufig zu neuen Formen interpersonal-öffentlicher Kommunikation, sondern der Öffentlichkeitsbegriff wird von der Assoziation mit Kollektivität gelöst. Auch sind nicht neue Methoden notwendig, sondern ein differenzierter Umgang mit den Stufen des Forschungsprozesses.

Cite

CITATION STYLE

APA

Jünger, J., & Schade, H. (2018). Liegt die Zukunft der Kommunikationswissenschaft in der Vergangenheit? Ein Plädoyer für Kontinuität statt Veränderung bei der Analyse von Digitalisierung. Publizistik, 63(4), 497–512. https://doi.org/10.1007/s11616-018-0457-6

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free