Zu den Aufgaben des Robert Koch-Institutes (RKI) gehört es, gesundheitliche Ri-siken zu identifizieren, zu analysieren und Maßnahmen bzw.Empfehlungen zu ihrer Minimierung zu erarbeiten und zu kommunizieren.Dementsprechend wur-de in Reaktion auf die BSE-Problematik 1 in einer umfangreichen Arbeitsgruppe beim RKI der Bericht der "Task Force vCJK" zur Minimierung des Risikos einer iatrogenen Übertragung von Prionen durch chirurgische Instrumente erarbei-tet und im April 2002 auf der Basis der damaligen Kenntnis veröffentlicht [1]. Danach stellt eine geeignete alkalische Reinigung mit anschließender Dampfste-rilisation bei 134°C ein routinefähiges Verfahren zur Minimierung des Übertra-gungsrisikos von Prionen durch chirurgi-sche Instrumente dar.Vorliegende Ergeb-nisse zur inaktivierenden Wirkung ande-rer Verfahren wurden bisher mit unter-schiedlichen Prüfmethoden gewonnen und nach individuellen Kriterien bewer-tet.Wir teilen deshalb die Meinung von Experten, dass eine Vereinheitlichung der Prüfmethoden erforderlich ist [2], nicht zuletzt um die Entwicklung weite-rer für die Routine und spezielle Anforde-rungen geeigneter Verfahren zur Dekon-tamination von Prionen zu fördern.Wir möchten hier Anforderungen an die Prü-fung und Deklaration entsprechender Verfahren zur Diskussion stellen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass in allen Fällen eines erkennbaren Risikos für das Vorliegen einer transmis-siblen spongiformen Enzephalopathie (TSE) den bestehenden Empfehlungen des RKI [1, 3] zu folgen ist.
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Modrow, S., Falke, D., Truyen, U., & Schätzl, H. (2010). Prionen. In Molekulare Virologie (pp. 667–685). Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2241-5_21
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