Abstract. Die Gleichsetzung innerstädtischer Quartiere mit Kriminalität ist nicht nur falsch, sie ist auch ideologisch. Die ideologiekritische Betrachtung der Verräumlichung des Sozialen setzt bei den Ursachen dieser Denkweise an: bei den Zielen und Interessen der Ideologieproduzentlnnen. Anhand der Praxis der Betretungsverbote wird verdeutlicht, dass so die Durchsetzung der Interessen der Eliten der unternehmerischen Stadt legitimiert werden soll. Dazu werden empirische Belege aus vier deutschen Grossstädten angeführt. Diese Kontrollpraxis bedeutet eine zweifache Abstraktion: der produzierte Ort wird zum absoluten Raumcontainer reduziert, konkrete Menschen zu abstrakten Erscheinungen.
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Belina, B. (1999). “Kriminelle Räume” : zur Produktion räumlicher Ideologien. Geographica Helvetica, 54(1), 59–66. https://doi.org/10.5194/gh-54-59-1999
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